FAQ

Oft gestellte Fragen

Die Empfehlung ist, dass Kinder mit Autismus mindestens 25 Stunden pro Woche Therapie erhalten sollten; fällt die Anzahl der Stunden unter 15 Stunden pro Woche steht das erzielte Ergebnis in keinem Verhältnis zu dem Einsatz, den ein solches Programm erfordert.
Wenn man mit dem Standardangebot hier in der Gegend für Kinder im Vorschulalter zufrieden ist, bekommt man 3 bis 4 Stunden verschiedene Therapieangebote in der Woche. Dazu gehören in der Regel Logopädie, Ergotherapie und das Angebot eines Autismuszentrums. Gemeinsam ist diesen Angeboten, dass sie nicht im Umfeld des Kindes stattfinden und von verschiedenen Therapeuten geleistet werden.
Dieser Standard ist deutlich niedriger als in vielen anderen europäischen Ländern und den USA.

Grundsätzlich ist ABA für alle Kinder mit Autismus geeignet.
Dabei sind die Gestaltung des Programms und die Schwerpunkte der Lerneinheiten bei einem Kind mit Asperger Syndrom ganz anders als bei einem Kind ohne funktionelle Sprache.
Auch Kinder mit anderen Entwicklungsstörungen und Lernschwierigkeiten werden von diesem Programm profitieren.

Wir arbeiten im alltäglichen Umfeld des Kindes. Das bedeutet, dass sowohl die Therapie, als auch die Supervisionen entweder bei Ihnen zu Hause oder im Kindergarten/der Schule Ihres Kindes sattfinden.
Benötigt werden sowohl zu Hause, als auch im Kindergarten/der Schule ein geeigneter, separater Raum, in dem die täglichen Lehreinheiten stattfinden können; das kann zu Hause auch das Zimmer des Kindes sein.

Ein ABA Programm läuft in der Regel 2-3 Jahre. Wir sehen es als optimal an, wenn wir das Kind nach dem Kindergarten noch in der Anfangszeit in der Schule begleiten können.
Bei Kindern, die langsam lernen, kann es auch sinnvoll sein, dass ein Programm länger läuft, dann aber ab einem gewissen Zeitpunkt in einem reduzierten Umfang.

Im Kindergarten führt hauptsächlich die Integrationskraft mehrere Stunden am Tag das Programm durch. Zu Hause arbeiten die Eltern mit ihrem Kind. Stundenweise können auch andere das tun. Dafür schauen die Eltern sich in ihrem Umfeld nach geeigneten Personen um.

Für diese Arbeit geeignet sind Personen, die
• Interesse an pädagogischer Arbeit haben
• bereit sind, nach Vorgaben selbständig mit einem Kind zu arbeiten
• klar strukturiert, konsequent, aber auch spielerisch sind
• sich viele Einzelheiten gut merken und umsetzen können
Eine Ausbildung im pädagogischen Bereich ist nicht erforderlich.

Bautismus bietet das ABA Programm kreisübergreifend an. Für diese Art der Therapie gibt es keine kreisübergreifende Rahmenvereinbarung.

Daher ist die Maßnahme über den für den Wohnort des Kindes zuständigen öffentlichen Träger als Einzelfallhilfe zu beantragen. In der Regel ist das Sozial- oder das Jugendamt als Kostenträger zuständig.  Voraussetzung für eine Beantragung ist eine Autismusdiagnose.

Es empfiehlt sich, mit dem Jugendamt und/oder Sozialamt Kontakt aufzunehmen und nach den Antragserfordernissen der zuständigen Behörde zu fragen.

Eine Vereinbarung mit den Krankenkassen gibt es nicht.

Sollten Sie zur Antragstellung Fragen haben, können Sie sich gerne an Herrn Hasenfuß wenden.

ABA als Therapie für Kinder mit Autismus entstand in den späten 60er Jahren in den USA. Die generelle Einstellung zu Kindern und die Wissensgrundlagen waren damals weit entfernt von der heutigen Sichtweise. Auch wurden damals Mittel, um unerwünschtes Verhalten zu reduzieren, benutzt, die aus heutiger Sicht alles andere als akzeptabel sind. Zu ABA wurde seit damals viel geforscht und es hat sich über Jahrzehnte deutlich weiterentwickelt. Das, was man damals machte, hat mit der heutigen Praxis nur noch wenig zu tun.

Oft wird die fehlende Selbstbestimmung als problematisch dargestellt. Wir haben dafür wenig Verständnis. Wenn kleine Kinder einen Therapie- oder Behandlungsbedarf haben, sei es wegen Krankheit, Körperbehinderung oder in diesem Fall einer neurologischen Entwicklungsstörung, sollte das Kind eine wahrscheinlich wirksame Therapie bekommen. Auch wenn sie anstrengend ist und viel fordert, sollte das Kind sie erhalten, wenn sie in einem Verhältnis zu den Problemen und den erzielten Ergebnissen steht.